Geschichte des Königlich Preußischen Freikorps Freiherr Adolf von Lützow

Zusammenfassung der Ereignisse des Frühjahrsfeldzuges

 

 

Nach der vernichtenden Niederlage der Grande Armee in Rußland, währe es möglich mit den verbündeten preußischen und russischen Truppen ( Preußen verfügte durch das Krümpersystems über ca. 128.000 Mann reguläre Truppen und ca. 100.000 Mann Landwehr mit noch ungenügender Ausrüstung und Bewaffnung, davon waren ca. 90.000 Mann offensivfähig. Die Russen verf. über ca. 30.000 Mann (der Rest stand noch weit zurück) um nach Westen vorzustoßen und die Rheinbundstaaten zu besetzen. Zögerliches taktieren des preußischen Königs und die übertriebene Vorsicht sowie Eigensinn des gemeinsamen Oberbefehlshaber Kutusow vereitelten die Offensivpläne Scharhorsts. Der große Meister und Schlachtenlenker Napoleon schaffte es von Dezember 1812 bis zum Frühjahr 1813 wieder ein Heer von ca. 300.000 Mann auf die Beine zu stellen und nach und nach mit diesen Truppen in Deutschland zu erscheinen, bevor die Verbündeten eine ernsthafte Offensive starten

konnten. Durch diese Konstellation waren die Rheinbundfürsten nicht bereit ihre durch Napoleon erhaltenen Pfründe aufzugeben, im Gegenteil sie stellten ihm weitere Truppen für den Bruderkrieg zur Verfügung.

Zur schnellen Umsetzung“ den kleinen Krieg in den Rücken des Feindes zu tragen“ (s. Spanien) währe es notwendig gewesen das Lützower Freikorps intensiver bei der Aufstellung und Ausrüstung zu unterstützen, so verging kostbare Zeit und die andere Seite hatte Zeit sich auf dem linken Elbufer zu formieren und zu konzentrieren.

Auch die ungünstige Zusammensetzung mit Infanterie, Kavallerie und Artillerie in dieser entstandenen militärischen Situation war für die Aufgabe eines Freikorps hinderlich.

Welche Erfolge man mit einem schnellen und beweglichen Streifkorps erzielen kann, beweist der Zug des Rittmeisters von Colomb. Andererseits sollte das Freikorps zum Sammelbecken bestimmter fortschrittlicher Kräfte aus ganz Deutschland werden und auf Grund der hohen Kosten für die Ausrüstung eines Kavaleristen war es utopisch alle Freiwillige beritten zu machen, es fehlte auch die Zeit der Ausbildung. Weiterhin reichten die Mittel des preußischen,  zusammengeschrumpften Staates (gem. Festlegungen von Tilsit) nicht, die militärischen Bedürfnisse im Frühjahr 1813 zu befriedigen. Der Tod von Scharnhorst war nicht nur ein schmerzhafter Verlust für die allgemeine preußische Militärführung, mit dem Tod brach auch die enge Verbindung des Majors von Lützow zum preußischen Generalstab ab. Ohne konkrete Informationen über die weiteren Pläne der Verbündeten, musste der Major mitunter eigene Entscheidungen fällen. Hätte man das Korps als Streifkorps an den Flügeln der nach Schlesien zurückgehenden Armee eingesetzt, hätte das Korps sicherlich zu diesem Zeitpunkt einige Waffenerfolge auf-

zuweisen. Der Herbstfeldzug wird zeigen das die Lützower nicht hinter den Leistungen anderer Truppenteile zurückstehen.

Am Ende des Frühjahrsfeldzuges standen die Preußen wieder in Schlesien, hatten sich nach zwei großen Schlachten vor den mächtigen Schlägen Napoleons zurück ziehen müssen, aber waren nicht geschlagen. Selbst Napoleon erkannte den Unterschied zu den Preußen von 1806. Wer nun den Waffenstillstand mehr brauchte, darüber lässt sich streiten. Nach Ablauf der Frist hatten die Verbündeten in Österreich einen weiteren Streiter an ihrer Seite gewonnen, über den anderen Partner Schweden kann man geteilter Meinung sein,, insbesondere auch weil man ihm als Belohnung Norwegen versprach und die Dänen dadurch in die Arme Napoleons trieb.