Geschichte des Königlich Preußischen Freikorps Freiherr Adolf von Lützow

Zusammenfassung der Ereignisse des Herbsfeldzuges

 

Wie eine gespannte Feder drang die Schlesische Armee mit dem alten Feldherrn Blücher aus Schlesien hervor, warf die Franzosen in die Katzbach und veranlasste auch die anderen Feldherren ihren Zug nach Westen zu beginnen. Nur der Kronprinz begann gleich am Anfang zu taktieren, er tat alles um seinem ehemaligen Lehrmeister nicht auf dem Schlachtfeld zu begegnen. Er hatte den ganzen Feldzug nur seine kommende Thronbesteigung und seinen zugesicherten Gewinn Norwegen im Kopf. Deshalb musste er seine Schweden so weit es ging schonen, um eine Positive Grundstimmung für seine Person in Schweden zu erhalten. Und unter so einen Oberbefehlshaber wurde das Freikorps gestellt. Entgegen seinem eigentlichem Verwendungszweck wurde das Freikorps in Norddeutschland eingesetzt und musste auch noch für eigennützige fremde Interessen seinen Blutzoll zahlen. Alle Teile des Korps erfüllten die ihnen gestellten Aufgaben mit Bravour und waren allen an-

deren Truppenteilen ebenbürtig. Die Infanterie leistete hervorragendes bei den Gefechten bei Lauenburg, bei Zarrentin, an der Göhrde, bei Boizenburg, an der Stecknitz, vor Hamburg sowie in Holstein. Der Mangel an Ausrüstung wurde durch Mut und Entschlossenheit der Offiziere und Mannschaften ausgeglichen Besonders wertvoll war die Zuordnung der Tiroler Schützen, sie leisteten mit ihren Büchsen einen wertvollen Beitrag bei der Bekämpfung des Feindes. Diese Kampfgefährten von A. Hofer waren nach Preußen gekommen um hier nach Beendigung des Tiroler Freiheitskampfes den Kampf gegen Napoleon weiter führen zu Können.

Während dem Feldzug entwickelte sich eine enge Freundschaft zu den Reichschen Jägern mit dehnen man so manches Gefecht zu bestehen hatte.

 

Die Kavallerie hatte mehrfach die Möglichkeit sich auszuzeichnen besonders dann, wenn sie als Streifpartei eingesetzt wurde ( s. Aktivitäten im Bestand des Tettenbornschen Korps ).

Im Zusammenwirken mit Kosakenabteilungen unternahmen sie so einige waghalsige Unternehmungen im Rücken des Feindes. Aber auch als Kavallerieeinheit in einer Schlacht oder beim Vorpostendienst stand sie ihren Mann.

 

Die Artillerie unter der sachkundigen Führung ihrer Offiziere führte dem Feind einen nicht unerheblichen Schaden zu ( s. Gefecht bei Lauenburg, Boizenburg, Zarrentin und in Holstein)

 

Am Ende des Feldzuges kam es zu einigen Irretationen bei der Bewertung der freiwillig in das Korps eingetretenen Preußen. Major von Lützow bemühte sich um eine schnelle Aufklärung beim König, konnte aber nicht verhindern, das der eine oder andere das Korps verließen. Der gemeinsamen Sache entgegenstehende Abwerbemethoden anderer Einheiten, verführte noch zusätzlich einige Wankelmütige. 

 

Am Ende des Jahres 1813 sehen wir das Korps in Holstein und den Major Lützow mit den Ulanen am Rhein, um hier geeignete Übersetzmöglichkeiten zu finden. Mit dem Überschreiten des Rheins fallen die Voraussetzungen zur Bildung dieses Streifkorps völlig weg. Die Verbündeten betraten französischen Boden und es gab keine Voraussetzungen eine preußische Einheit in den Rücken des Feindes zu schicken, er befand sich ja im eigenen Land.